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Interessantes für Kandidaten
02.09.2024

Paddle sicher durchs Bewerbungsgespräch

Du ziehst ganz cool los, Du wähnst Dich in Sicherheit und dann kommt DAS. Diese eine Frage nach….«Mist» denkst Du, «ich wusste es». Du paddelst schneller, noch schneller und…. Ehe Du Dich versiehst, landest Du im Wasser. Du hattest eh schon Angst vor der Frage. Sie kam und Du hast Dich in Widersprüchen verwickelt. Die Fragen wurden immer bohrender, Du immer nervöser.

02.09.2024

Paddle sicher durchs Bewerbungsgespräch

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Kennst Du das hier:

Du ziehst ganz cool los, du wähnst dich in Sicherheit und dann kommt DAS. Diese eine Frage nach….«Mist» denkst du, «ich wusste es». Du paddelst schneller, noch schneller und…. Ehe du dich versiehst, landest du im Wasser. Du hattest eh schon Angst vor der Frage. Sie kam und du hast dich in Widersprüchen verwickelt. Die Fragen wurden immer bohrender, du immer nervöser.

Hier meine Tipps für Deine nächste Bewerbungstour:

Stell dir vor, du auf Tour, am fliessenden Gewässer. Du willst auf die andere Seite des Flusses: Dein Interviewer steht auf der anderen Seite, wartet und beobachtet.

Dazwischen fliesst ein starker Strom. Auf dem Weg hinüber gibt es Hindernisse: Klippen, Steine und Strudel.

Mein Rettungstipp: Du kennst Die Hindernisse. Du richtest deinen Blick aufs Ziel vor dir. NICHT auf die Hindernisse. Sonst geht es dir wie allen auf Tour. Du fährst direkt ins Hindernis, welches du fixierst. Dein Hirn kann gar nicht anders!

Ein Bewerbungsgespräch ist eigentlich immer ausserhalb deiner Komfortzone, ausser du bist ein leidenschaftlicher Verkäufer.

Was mir am Paddelbild gefällt: Du musst dich nass machen. Mit zunehmender Wassertiefe kommt erwartete und unabwägbare Strömung. Du steuerst also von vornherein in die Gegenrichtung, weil dich die Strömung sowieso nach unten zieht. Du musst also gegen den Strom steuern, sonst driftest du ab. Dabei fixierst du das andere Ufer. Du schaust nicht zurück und starrst nicht auf die Hindernisse!

Du kennst Deine Hindernisse: Dein Interviewer peilt diese direkt an:

eine Lücke im Lebenslauf

ein Streit mit dem Vorgesetzten

eine Verstimmung unter Kollegen

eine Kündigung in gegenseitigem Einvernehmen

Unsicherheiten in einer geschilderten Situation

eine zweideutige Formulierung im Zeugnis

ein rascher Berufswechsel in eine vergleichbare Stelle

«Was sage ich?», fragen mich die Kandidaten. Die meisten erhöhen das Paddeltempo und hoffen so, rasch in sicheres Fahrwasser zu gelangen. Und das ist FALSCH! - Kurze belanglose oder betont unpersönliche Antworten zu emotionalen Themen wecken den Verdacht, dass da etwas nicht stimmen kann. Ebenso falsch ist der Verzicht auf Ausführungen und Erklärungen. Wer Einsichten verschleiert, bei dem vermutet man, dass etwas faul sein muss. Und DAS interessiert den Interviewer ganz besonders. Nun wird gebohrt: Wie genau meinen Sie das? Wann genau war das? Warum war das so?

Das Ergebnis: Du kreist um das Thema, das du vermeiden wolltest. Mehr als dir lieb ist. Damit geht wertvolle Interviewzeit verloren, in der du nicht glänzen kannst. Du kommst gar nicht in die Freestyle Phase, in der du Punkte sammeln musst. Du verlierst das Ziel aus den Augen, weil du damit beschäftigt bist, aus dem Strudel zu rudern, in den du so unvermittelt geraten bist. Ganz egal, welches dein heikles Thema ist: Du kennst es und du kannst sicher sein, dass es angesprochen wird.

Wie sich also verhalten? Steuere heikle Thema ohne Stress gerade an. Paddele in kraftvollen Zügen knapp daran vorbei. Touchiere kurz ohne in den Strudel zu geraten. Gib dich bei emotionalen Themen authentisch und persönlich. Erkläre in stringenten Sätzen, was passiert ist. Übernimm Verantwortung. Reflektiere und bewerte die Situation aus der heutigen Sicht mit Blick auf dein Ziel:

Und dann: Punkt! Wiederholen dich nicht

Rechtfertige dich nicht

Sei nicht beleidigend oder abwertend zu ehemaligen Vorgesetzen oder ehemaligen Kollegen

Suche den Fehler nicht nur in den äusseren Umständen

Hechle nicht vorwärts, lasse Pausen wirken (Zählen hilft: eins, zwei, drei...)

Blicke gerade und gefestigt, suche den Blickkontakt

Halte Pausen aus

Kontrolliere Deine Bewegungen

Die Entwarnung kommt, wenn der Interviewer das Thema wechselt. Dieser möchte zwar wissen, was passiert ist, aber noch mehr interessiert ihn, wo du jetzt stehst: Was hast du daraus gelernt? Wie bist du damit fertig geworden? Hast du dich mit den Ereignissen ausgesöhnt? Bist du bereit und offen für die Herausforderung, die auf dich wartet?

Nicht die Fragen sind wichtig, Deine Message ist es. Wenn du sehr geschickt bist, leitest du im abschliessenden Satz schon zum nächsten Thema über. Wenn nicht, folgt nochmals eine Runde. Achtung, der nächste Stein wartet schon!

Zieh es durch, du willst den Job! Klingt schwierig? Nicht, wenn du solche Situationen übst! Mit Freunden oder Partnern - vor dem Spiegel oder mit der Handykamera. Oder noch besser im freien Gelände. Du fährst unweigerlich dorthin, wo dein Hirn ist.

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