Life Science Skill Need als Lohntreiber. Angebot und Nachfrage in USA und Europa

Kürzlich ruft mich ein Kollege an, der in USA Karriere gemacht hat. Die Region Boston Massachusetts sei ausgetrocknet, wenn es um Life Science Skills gehe. Die Löhne exorbitant hoch, Abgänger mit PhD und Post-doc werden mit 150’000 US Dollar und drüber angeworben. Treiber dieser Entwicklung seinen Investor getriebene Biotechfirmen, die fieberhaft auf neuen Therapien forschen. Diese stehen oft in frühen Phasen der klinischen Entwicklung und haben ein hohes Risiko für das Scheitern.

Ich dachte ich höre nicht recht. Eine andere Welt? Im DACH Raum werden zwar Life Science Profile dringend gesucht (Stichwort MINT), aber einem Run auf Abgänger und vergleichbare Lohnspitzen habe ich die letzten 20 Jahre nicht feststellen können. Im Gegenteil, Abgänger mit M.Sc und PhD Abschlüssen aus Chemie, Biologie, Biotechnologie, Pharmazie müssen sich immer öfter mit temporären Einsteigeroptionen zufrieden geben. Wichtig ist, dass sie erste Berufserfahrung sammeln können. Nach ca. zwei Jahren entspannt sich die Situation und der Stellenmarkt steht offen. Löhne um 150’000 CHF werden aber für die Meisten erst nach zehn aktiven Berufsjahren Realität.

Ich wünsche mir aber, dass auch der europäische Markt erkennt, welches Potential in sogenannten risikobehaftenen forschungsgetriebenen Firmen steckt und vor allem welches enorme Potential in den hoch ausgebildeten Life Scientists schlummert.