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gloor&lang News
14.04.2020

Impfstoffe gesucht: Plötzlich reden alle von Impfstoffen_Global Industry Impacts_2

Wann gibt es einen Impfstoff?

Plötzlich ist impfen und Impfung in aller Munde: Kurzfristig bietet die Impfung dem Einzelnen wenig greifbaren Nutzen.

14.04.2020

Impfstoffe gesucht: Plötzlich reden alle von Impfstoffen_Global Industry Impacts_2

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Plötzlich ist impfen und Impfung in aller Munde: Kurzfristig bietet die Impfung dem Einzelnen wenig greifbaren Nutzen. Gerade wegen der Impfungen verschwinden Krankheiten, werden unsichtbar und die Erinnerung an die schwerwiegenden Konsequenzen bestimmter Krankheiten verblasst. Impfgegner wollen die Vorteile der Impfung die diese für die Gesellschaft bringt, nicht mehr sehen.

Im Moment ist die Impfstoffforschung wieder in aller Munde. Aber schon Jahre vorher wurde von einem Versorgungsengpass berichtet. Die Ursachen seien vielfältig und lägen sowohl in der Herstellung als auch in der Nachfrage hiess es.

Ja, und auch in der Schweiz kam es immer öfters zu Lieferengpässen bei Impfstoffen. Dies ist besonders bei Säuglingsimpfstoffen problematisch, da es oft keine Alternativen gibt, um die Säuglinge gegen teilweise lebensbedrohende Krankheiten zu schützen.

Müsste die Schweiz eine eigene Produktionsstätte für Impfstoff aufbauen? Der damalige EKIF Präsident Christoph Berger ereiferte sich wegen der schleppenden Zulassung von in der EU zugelassenen Impfstoffen in der Schweiz durch die SwissMedic. Und antwortet auf die Frage nach einer Schweizer Produktion:

„Das halte ich für unrealistisch, sagt Herr Berger. Die Impfstoffherstellung sei hochtechnisiert und komplex. Es wäre auch kein sonderlich attraktives Geschäft, da liesse sich nicht sehr viel Geld verdienen. Man müsse einen grossen Markt bedienen können, damit es rentierte. Der Schweizer Markt wäre sowieso viel zu klein. Deshalb seien ja in den letzten Jahren auch alle kleineren Impfstoffhersteller in den grossen aufgegangen“

Genau! Denke ich: Das schweizerische Serum- & Impfinstitut Bern (Berna)! Entstanden 1898 aus einer Zusammenlegung. Sie machte sich unter seinen Gründern rasch einen Namen mit der Herstellung von Pockenimpfstoffen, später von Impfstoffen zur Bekämpfung von epidemischen Krankheiten (u.a. Diphterie, Cholera, Polio, Typhus, Hirnhautentzündung, Hepatitis, Influenza) sowie mit Produkten für die Notfall- und Veterinärmedizin.

Wachstum, Tochtergesellschaften, Berna Biotech war ein Begriff. Die Firma beschäftigte 2004 weltweit 850 Mitarbeiter, davon 400 in der Schweiz. 2006 wurde sie vom niederländ. Unternehmen Crucell übernommen. 2011 fand die Übernahme der Crucell Switzerland AG durch den amerikanischen Konzern Johnson & Johnson statt. Aufgrund der erwähnten Rentabilität der Impfstoffproduktion entschied dieser, die kommerzielle Fertigung an anderen Standorten zu konzentrieren. In der Schweiz ist die Entwicklungsabteilung mit Janssen Vaccines AG in Bern aktiv.

Es ist paradox: Wir suchen fieberhaft nach neuen Impfstoffen. Und gleichzeitig ist die kommerzielle Produktion der bekannten Impfstoffe nicht rentabel. Wieviel sind wir bereit für Gesundheit, und im Moment gerade globale Gesundheit zu bezahlen?

Jetzt müssen sich die Preise ändern, damit solche Produktionsstätten in China und in Europa profitabel betrieben werden können und mit diesem Profit Forschung auf breiter Ebene vorangetrieben wird.

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